Sie erobern derzeit den Markt und werden zunehmend beliebter: elektronische Übersetzungsgeräte. Während „Otto Normalverbraucher“ von dieser praktischen Lösung, die auf Auslandsreisen durchaus ihren Nutzen hat, begeistert ist, stöhnen auf der anderen Seite die professionellen Dolmetscher, die das Aus ihres Berufsstands fürchten. Doch was ist dran an diesen kleinen „Wundergeräten“?
Der Traum, sich überall auf der Welt problemlos und ohne große Mühe unterhalten zu können, ist ein stückweit wahrgeworden. Einige elektronische Übersetzungsgeräte verfügen mittlerweile sogar über eine Spracherkennung, die Gesprochenes aufnimmt und sofort in eine andere Sprache umwandelt. Vorwiegend erfolgt dies über den Abgleich von gesprochenen Sätzen mit zuvor programmierten Datenbanken, die die Übersetzung in Sekundenschnelle ausgeben. Je besser eine Datenbank bestückt ist, umso präziser ist das Übersetzungsergebnis (apropos: Wird hier mit dem Korrekturleser und Programmierer von Datenbanken für elektronische Übersetzungsgeräte etwa ein neuer Berufszweig geschaffen?). Für gewöhnliche Alltagskommunikation sind elektronische Übersetzungsgeräte sicherlich ausreichend, aber was ist mit fachlich komplexen Zusammenhängen? Und wo bleibt die Kreativität? Ein Computer stößt an seine Grenzen, wenn es darum geht, verwobene Zusammenhänge zu erkennen und in die richtige Beziehung zueinander zu setzen. Eine standardisierte Aneinanderreihung von Satzgefügen wird sicherlich nicht der eigentlichen Intention des Autors gerecht. Ein Dolmetscher aus Fleisch und Blut hingegen ist in der Lage zu erkennen, ob Gesagtes schlüssig ist. Was die Kreativität anbelangt, ist ein Mensch natürlich nicht durch eine Maschine zu ersetzen, denn Individualität, Charakter, Erfahrung und der unterschiedliche Sinn für Ästhetik machen den Unterschied, wenn es darum geht, einer Ansprache den persönlichen Stempel aufzudrücken. Fazit: Ganz ohne Mensch geht es also doch nicht. Und nebenbei: Ist es nicht schön, Fremdsprachen zu lernen, sich mit fremden Kulturen auseinanderzusetzen und die Technik mal Technik sein zu lassen?